Johnny Cola im Interview: „Beim Hören von Ambros und Danzer fühlt man sich zuhause“

Johnny Cola mit Gitarre am Meer.

Johnny Cola aus St. Pölten schreibt 70er affine alternative Austro-Pop Lieder und spielte in Wien viele Konzerte u.a. zusammen mit Teschek oder Reino Glutberg – letzterer produzierte einige seiner Lieder.

Im klangskizzerei Mail-Interview spricht er über die Entstehungsgeschichte seiner Songs, seine Zusammenarbeit mit Rio Danger und Reino Glutberg, was er an seiner Martin-Gitarre liebt – und wie seine neuesten Songs mit Band erweitert klingen.

Klangskizzerei: Wie kamst du zur Musik?

Johnny Cola: Ich hab immer Musik gehört, ich war musikfanatisch und mit 15 hatte ich mein 1. Konzert als Sänger mit meiner 1. band Abflussreiniger. Danach bin ich bei TvÖ eingestiegen aus denen dann Skeptic Eleptic wurde, mit denen ich von 1999 bis 2009 aktiv war.

Du hast 2016 Akustik-Gitarre spielen gelernt – 10 Stunden täglich, laut einem Interview – wie kreativ und inspirierend war diese Zeit, und woher nahmst du diese Motivation?

Es war vergleichsweise chillig, ich hatte so viel Antrieb, weil ich die paar Jahre davor nur Blödsinn gemacht hab, der einen ins Grab bringen kann, wenn man Pech hat.

Was liebst du am Liederschreiben?

Ich mag dran, dass ich nicht nachdenken muss währenddessen.

Wie entstand der Song Ohne Dich?

Nachts im Regen bei Blitz und Donner. Ich war unglücklich verliebt.

 

Warum hast du dich für Rio Danger von Skeptic Eleptic als Gastmusiker für die Harmonien und den Smiths-igen Outro-Part in Ohne Dich entschieden?

Weil man sich immer auf Rio Danger verlassen kann, weil er gute Ideen hat und eine Bereicherung für meine Kunst ist.

Rio Danger spielt auch auf Fernweh Gitarre – ebenfalls mit Intervall-Verschiebungen, die (unter anderem) auch für Johnny Marr/Smiths typisch waren – was gefällt euch an der Musik der Smiths?

Rio Danger freut sich, wenn er das liest, dass du‘s erkannt hast. Er ist besonders großer Smiths-Fan. 

Wie hat Produzent Reino Glutberg beim Song 1000 Schmetterling deine Ideen ergänzt und deine Vision vollendet, verglichen mit dem Ursprungs-Demo des Songs?

Reino Glutberg und Ich sind ein solides Team. Es rennt so ab, dass ich ihm die Demos schick und er macht dann nen geilen Band Sound draus wie bei 1000 Schmetterling. Wir haben auch schon was Neues gemacht, was bald rauskommt.

Wie haben sich deine Texte, seit du als Johnny Cola im Dialekt zu schreiben begannst, entwickelt?

Ich schreib nicht nur in Dialekt, aber in manchen Songs kommt einfach die Emotion besser rüber .

Johnny Cola Pressefoto

Seit wann hast du deine Martin Gitarre? Auf Fernweh erklingt noch die Yamaha (?)

Fernweh hab ich im t-on Studio aufgenommen in Wien. Dort gab es ne alte Martin D-Gitarre, die ich mir ausgeborgt hab für den Song. Ich fand den Sound so gut, dass ich mir dann selber eine ähnliche Martin gekauft hab.

Was liebst du an dieser Gitarre?

Sie ist schön und klingt gut, nach Bob Dylan. 

Was waren die ersten Lieder, die du inspiriert von und auf der neuen Gitarre schriebst?

Eins der ersten Lieder war z.B. „Die Windradln“, was ich im Rahmen von einem Songwriting Workshop von @musikstp geschrieben und veröffentlicht hab

Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann Verloren in der Solo-Version auf der Gitarre klingt sehr amerikanisch und ein bisschen Richtung Outlaw Country. Wie entstand das Lied?

Danke. Den Text dazu hab ich im China-Restaurant geschrieben. Ich kann garnicht so genau sagen, wie ich zu der Melodie und so gekommen bin, ich hatte sie plötzlich im Kopf.

Welche Country-Songs coverst du gerne, wenn du gerade nicht eigene Lieder schreibst?

Willie Nelson – On the Road Again

„Ambros und Danzer hatten die besten Songs [des Austropop]“, meintest du in einem Interview -Was schätzt du am Songwriting von Wolfgang Ambros und Georg Danzer?

Dass man sich zuhause fühlt, wenn man ihre Songs hört.

Du meintest in einem Interview, du willst eine Rock-Band zusammenstellen – wie verlaufen die Proben dazu momentan?

Das mit der Band ist zwar erst am Anfang, aber die ersten Proben laufen fantastisch. Ich freue mich schon sehr aufs live spielen.

Wie klingen deine Lieder, wenn sie voll arrangiert sind in der Digital Audio Workstation bzw. in der Band?

Es verleiht den Songs einen komplett neuen Anstrich und ich finde, dass sie so vollkommener klingen. Ich bin viel mehr ein Band Typ, als ein Solo Musiker Typ.

Du hast als Johnny Cola schon etliche Live-Gigs gespielt – welche Konzert-Location bedeutet dir besonders viel und warum?

Ich mag den Kramladen in Wien sehr, ich find den Sound dort gut und ich spiel gern in Wien.

Was ist das Schönste am Live-Spielen?

Dass ich meine Songs, in die ich so viel Zeit investiert hab, einem Publikum zeigen kann.

Danke für das Interview! 

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